IL VIAGGIO... WE ARE THE EROSFAMILY

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-Il Viaggio - We are the Erosfamily- ist der finale Band meiner vierteiligen Buchreihe

und in seiner Art das erste Buch überhaupt, weltweit.

Es ist eine Autobiographie über das Leben nicht nur eines Fans.

Vielmehr die Geschichte einer Generation, über ihr Leben mit sämtlichen positiven wie negativen Facetten.

Und über ihre Leidenschaft, die immer wieder zum Rettungsanker für unzählige Fans geworden ist.

Im dritten Band, -Meine Welt, eine Liebe ohne Grenzen-, erzähle ich über meine große Liebe zum italienischen Fußball,

dem AC Mailand und der italienischen Nationalmannschaft, und den emotionalen Höhepunkten,

welche ich mit dieser Liebe verbinde. Aber auch über die Entwicklung meiner Leidenschaft,

zur Musik von Eros Ramazzotti, die mir in den letzten zehn Jahren zahlreiche -Magic Moments- geschenkt hat.

Auf meiner unendlichen Jagd nach Emotionen waren die letzten 10 Jahre sagenhaft,

wundervoll, und sehr ereignisreich.

In diesem Buch wird eine Geschichte über den normalen Wahnsinn des Lebens erzählt,

mit zahlreichen Schicksalsschlägen. Eine Achterbahn durch Himmel und Hölle.

Es ist eine Mischung aus Emotionen, Humor, Liebe, Trauer, Romantik, Dramen, Erotik,

Sehnsüchten, Kämpfen, Niederlagen und Siegen, und zahlreichen magischen Momenten.

Es ist nicht notwendig, dieses Buch fortlaufend von der ersten bis zur letzten Seite zu lesen.

Da es aus drei Teilen besteht, hat man die Möglichkeit, die Reihenfolge selbst zu bestimmen.

Im ersten Teil erzähle ich über meine Leidenschaft zur Musik von Eros Ramazzotti und mein verrücktes Leben,

welches ich auf diese Leidenschaft eingestellt habe.

Im zweiten Teil erzählen Fans aus den verschiedensten Teilen dieser Welt über ihr Leben,

ihre Liebe, und ihre Erlebnisse mit Eros. Im dritten Teil berichte ich dann über die vergangene Tour,

auf der ich fast 30 Konzerte von Eros über die halbe Welt verteilt besucht habe.


Leseprobe


 Ausschnitt aus dem zweiten Teil   -Die Stimmen der Fans-

WE ARE THE EROSFAMILY


 ARMANDO GIOVANNI TRUCIOS, CALLAO, PERU

 

Mein Name ist Armando Giovanni Trucios Mendoza, ich wurde am 2. Juli 1981 in Callao, Peru, geboren und bin Designer und Verleger.

 

Das erste Mal, dass ich die Lieder von Eros hörte, war als das Album -Musica È- herauskam. Sie haben mir so gut gefallen, dass ich in meinem Land, Peru, einen Fanclub gegründet habe.

 

Ich hatte das Glück, Eros während des Soundchecks in Mexiko-Stadt zum ersten Mal zu treffen. Es war der 18. Oktober 2016, und ich konnte ein paar Fotos mit ihm machen. Das zweite Mal war am 20. Oktober 2016 in Monterrey. Und das dritte Mal, als ich ihn in seinem Hotel in Mexiko-Stadt besuchte, am 5. Februar 2020. Zwei­fellos war dies meine schönste Erfahrung mit ihm, weil er sich so sehr um mich und meine Freunde kümmerte. Ich traf auch einige Mädchen, die zu der Gruppe namens "Pandora" gehören. Sie hatten Eros erkannt und ihn um ein Foto gebeten. Das vierte Mal, dass ich ihn traf, war beim Soundcheck in Mexiko City, am 6. Feb­ruar 2020, und das letzte Mal beim Soundcheck in Monterrey, am 8. Februar 2020.

 

Ich war auf vier Konzerten und ich musste immer von Peru nach Mexiko reisen. Mein erstes Konzert war am 18. Oktober 2016 in der Arena México, die sich in Mexico City befindet. Es war wirklich toll. Mein zweites Konzert war am 20. Oktober 2016 in der Arena Monterrey in Monterrey. Und auch das hat mir sehr gefallen. Ich hatte auch Tickets für die Konzerte 2019, aber als Eros die Termine absagte, beschloss ich, trotzdem mit meinen Freunden nach Mexiko zu fahren, da ich die Flugtickets bereits gekauft hatte. Das dritte Konzert fand am 6. Februar 2020 im Auditorio Nacional in Mexico City statt. Ich war in der ersten Reihe mit meinen Freunden und Eros ging direkt vor mir vorbei. Das Glück auf mei­nem Gesicht sagte alles… Das vierte und letzte Konzert war im Auditorio City Banamex in Monterrey. Ich war wieder in der ersten Reihe mit meinen lieben Freundinnen, ich habe dieses Konzert mit ganzem Herzen gelebt, und ich habe gesungen, bis ich keine Stimme mehr hatte.

 

Lieblingslieder habe ich viele, aber da ich wählen muss, würde ich sagen: -Nostalsong-, -La Sombra del Gigante-, -Hay Vida-, -Perfecto-, -Yo Soy Tú- und -Nuestra Vida-.

 

Wenn ich bei Eros sein könnte, würde ich ihm für alle seine Lieder danken, die der Soundtrack meines Lebens waren. Ich würde ihm für seine Offenheit danken, als ich ihn getroffen habe, dass er mir erlaubt hat, an den Soundchecks teilzunehmen, und vielleicht würde ich ihn bitten, nach Peru zu kommen, damit auch meine Freunde die Emotionen erleben können, die ich bei seinen Konzer­ten erlebt habe.

 

Einer meiner größten Wünsche ist, dass alle Fanclubs wirk­lich geeint sein können und dass alle die gleiche Möglichkeit haben, den Soundchecks beizuwohnen.

 

Verstorben am 26. August 2020.

 

 »Es war für mich eine Ehre, dich kennengelernt, und mit dir Mexiko City und Monterrey erlebt zu haben…

Du bist nicht wirklich gegangen und wirst in unseren Erinnerungen weiterleben…«

 

Im Namen aller Eros-Fans

 

 

 


 

JUAN GONZALEZ, MONTERREY, MEXIKO

 

Gracias por existir. Juan Gonzalez war ein Mensch, der seine Familie und Freunde liebte und von ihnen geliebt wurde. Er wurde am 
28. Oktober 1969 in Mexiko geboren. Es war völlig normal, Eros Ramazzotti mit ihm in Verbindung zu bringen. Das erste Mal, dass er seine Musik hörte, verdankte er seiner Frau. Obwohl sie ihm anfangs nicht gefiel, brachte ihn das Leben dazu, sich mit seinen Liedern zu identifizieren.

 

 Zu Hause war es faszinierend, welche Stimmung er aus­strahlte, wenn er seine Musik spielte und mit voller Laut­stärke sang, manchmal allein, ein andermal widmete er sie uns, oder sein Kanarienvogel begleitete ihn. Die Stimme von Juan, die mit voller Lautstärke im Wohnzimmer oder in der Küche singt, gehört zu den Erin­nerungen, die wir am meisten schätzen. Es war ein ganz beson­derer Tag, als Eros sich nach so vielen Besuchen in Monterrey endlich in einem Hotel mit dem Fanclub traf. Ich erinnere mich, dass ich ihn begleitete. Ich war überrascht von der Natürlichkeit, mit 
der er ihn begrüßte, als würden sie sich schon lange kennen, lachend und scherzend. Großartiger Eros!

 

Es war, als ob er sich von ihm verabschieden würde. Er hatte das Glück, viele seiner Konzerte in Monterrey zu besuchen, wo er seine zweite Familie traf. Juan war immer jemand, der sich sehr um seine Kinder gekümmert hat, deshalb haben wir uns 
sehr gefreut, ihn über andere Freunde reden zu hören, die seine Liebe zur Musik von Eros teilten. Er hat viele Freunde gefunden, in Mexiko und anderen Ländern. Sie kamen zusammen, um Musik 
zu spielen und Eros-Songs zu singen, und er chattete gerne mit ihnen und schaute sich alle Nachrichten in den WhatsApp- oder Facebook-Gruppen an, die sie hatten. 

 

Songs wie -Si bastasen un par de canciones-, -Otra como tú-, 
-Cosas de la vida-, -Música es-, neben vielen anderen, begleiteten ihn sein gesamtes Leben als Erwachsener, aber vor allem -La cosa más bella-. Wir wissen nicht, ob es tatsächlich sein Lieblingslied war. Jedes Mal, wenn wir ihn fragten, erwähnte er es zusammen mit vielen anderen. Sicherlich gab es noch viele andere Songs. Andere, die er mit seinem Leben, seinen Problemen, Freuden usw. in Verbin­dung brachte. Aber es war das Lied, das wir ihn am meisten singen hörten, das Lied, das er seinen Kindern und seiner Frau mehr als einmal gewidmet hat. Das Lied, das während seines Krankenhaus­aufenthaltes nicht aufhörte im Radio zu spielen und uns Frieden inmitten des Chaos der gesundheitlichen Situation brachte. Wir em­pfan­den es als ein Zeichen, und das ist es immer noch. Wir werden uns immer an die letzte Spazierfahrt mit der Familie erinnern, er fuhr die Straße entlang und begann das Lied -LA COSA MAS BELLA- zu singen. Er sang es mit einer einzigartigen Freude und 
er lächelte. Dies sind Momente, die wir immer in unseren Herzen tragen werden.

 

Wir werden uns durch die Lieder von Eros Ramazzotti immer an unseren Vater erinnern und wir werden immer dankbar sein, dass wir durch sie sein Andenken bewahren können.

 

Verstorben am 25.7.2020

 

 »Wir werden dich nicht vergessen…

 Gute Reise, lieber Freund…«

 

Im Namen aller Eros-Fans


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MÜNCHEN 17 PUNKT 02 – 2019

 

…Ich hatte wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um 
die Autorisierung für meine Choreografie zu bekommen, um dementsprechend früher, vor dem offiziellen Einlass, in die Olym­­pia­halle hineinzudürfen. Immerhin waren es sechzehn­tau­send Poster, die wir zu verteilen hatten. Pino Garieri und ich waren gemeinsam im Dezember bei einem Fan-Event in Mailand gewesen und hatten Eros in den Studios von Radio Italia getrof­fen. Mit dabei hatte ich den Prototypen meiner Poster und hatte Eros am Ende darauf aufmerksam gemacht, dass ihn in Mün­chen beim Start seiner Welttour nun sechzehntausend Herzen erwarten würden. Die Poster zeigten ein großes rotes Herz, mit dem Text -GRAZIE DI CUORE… Vita ce n’è-. Eros war sichtlich davon begeistert und hatte das Poster sofort seinem Manager Gaetano gezeigt…

                         

»Schau mal Gaetano…

 16000 von diesen Postern sollen uns in München erwarten!«

 

…Nun, ein Grund mehr, dass mir diese Aktion also wirklich gelingen sollte. Pino, Daniela, meine Tochter und ich hatten noch gemeinsame Fotos bei unserem neuen EROS-Graffiti geschossen und waren dann mit hundertvierzig Kilogramm 
an Postern, genau genommen sechs großen Paketen, nach Mün­chen aufgebrochen. Am Hintereingang der Olympiahalle waren schon am frühen Nachmittag etliche Fans. Und mit eini­gen dieser Fans sollte ich im Laufe der nächsten zwölf Monate noch viele schöne Momente gemeinsam erleben. Michele Bonuso war mit Silvia Bovolenta zusammen angereist. Und im Schlepptau hatten sie Pino Cafarella. Mit Pino hatte ich tatsächlich nach wenigen Minuten schon den ersten Kontakt. Denn er benötigte noch ein Ticket fürs Konzert. Ein total lieber Kerl, was ich in den nächsten Monaten erfahren sollte. Doch unsere erste Begegnung verlief weniger erfreulich. Zumindest für mich. Unsere Verhand­lung über den Preis meiner übrigen Eintrittskarte dauerte fast eine halbe Stunde, bis wir uns auf einen Betrag von vierzig Euro geeinigt hatten. Ja, ich hatte wirklich noch eine Karte übrig. Denn ich wollte die Hoffnung bis zuletzt nicht aufgeben, dass sich vielleicht doch noch eine bestimmte Person bei mir melden würde und mitfahren möchte. Dort, am Hintereingang der Olympiahalle, dem VIP- und Presseeingang, um ganz genau zu sein, hatten wir aus einem bestimmten Grund gewartet. Eben weil wir uns einen Blick auf Eros erhofft hatten und wir eventuell beim ersten Soundcheck der Tour dabei sein wollten. Nun, Einlass war um 19 Uhr. Wir hatten uns aber schon lange vor 15 Uhr vor der Halle eingefunden, und das Glück war wirklich auf unserer Seite. Statt Regen oder Schnee herrschten frühlings­hafte 17 Grad in München. Wir waren also rechtzeitig vor Ort angekommen, aber die Security wollte uns zunächst mit den Kartons nicht in die Halle lassen. Es dauerte also eine Ewigkeit, bis mal von Seiten des Konzertveranstalters eine Entscheidung getroffen wurde. Dann kam Alex zu uns dazu, was natürlich bedeutete, dass Eros auch schon in der Halle anwesend war. Allerdings waren wir über diese Tatsache bereits im Bilde, da die beiden an uns vorbeigefahren waren, als wir unser Auto auf dem Parkplatz abgestellt hatten. Alex wechselte mit einigen Fans, die er kannte, ein paar Worte, und checkte die Lage vor der Halle ab. Paola Bavone, welche ich bisher nur von Facebook kannte, war aus der Schweiz mit Aurelia angereist. Es dauerte auch nicht wirklich lange, bis wir beide das gemeinsame Gespräch gesucht hatten, und ich Paola und ihre Freundinnen über unser Vorhaben mit den Plakaten informiert habe. Zudem muss ich anmerken, dass Paola meine ersten drei T-Shirts der Erosfamily erworben hatte. Daniela wurde zunehmend nervös, denn auch ihr war bewusst, dass sechzehntausend Poster nicht in fünf Minuten verteilt werden können. Dennoch waren wir alle -noch- bestens gelaunt. Daniela besaß die Frechheit, gleich zwei meiner Ramazzotti-Flaschen aus meiner eigenen Hausbar zu entwen­den. Aber natürlich hatte sie mich darüber in Kenntnis gesetzt, und diese zwei Flaschen hatten wir innerhalb von einer halben Stunde komplett vernichtet. Zu dritt wohlgemerkt! Irgendwann, während wir nach zwei Stunden immer noch auf eine Entschei­dung des Konzertveranstalters hofften, kam mir mein Banner plötzlich in den Sinn, und dass wir Fans zusammen ja Fotos damit schießen könnten. Es dauerte wirklich keine Minute, da hatten sich alle Anwesenden hinter dem Banner versammelt, und die ersten Gruppenfotos der Tour waren verewigt. Nun, wir durften am Ende die Poster tatsächlich mit in die Halle hineinnehmen, aber verteilen durften wir erst nach dem Sound­check, so hatte es Alex mir aufgetragen. Und dieser Soundcheck dauerte an, und je länger er dauerte, umso nervöser wurde ich. Nicola Renna hatte ich währenddessen vor der Halle schon ken­nengelernt, und nachdem die meisten über die Über­ra­schung, welche ich Eros bereiten wollte, informiert waren, kamen sie während der Probe auf mich zu und boten mir ihre Hilfe an, 
nach dem Soundcheck die Poster auf den Sitzen in der Halle mitzuverteilen. Hätten die Verantwortlichen uns nicht in letzter Minute die Autorisierung entzogen, die Halle wäre inner­halb von zwanzig Minuten plakatiert gewesen. Denn auch Aurelia, Paola, Pino Cafarella, Michele, Silvia und noch weitere Fans hatten mir ihre Hilfe angeboten. Doch wie schon erwähnt und zuvor auch von mir befürchtet, mussten wir das Banner, sowie auch die 140 kg Poster wieder aus der Halle entfernen. Wir hatten noch Minuten lang darüber mit der Security diskutiert, aber nun drängte die Zeit, denn bald würden die ersten Zuschauer in die Halle strömen. Und ich wollte mich nicht mit den Kartons zwischen den Menschenmassen durch­quetschen müssen, wenn ich schon die Halle mit den Postern wieder verlassen musste. Unser großer Vorteil war, dass es in der Arena keine Stehplätze gab, ausschließlich nummerierte Sitzplätze. Somit hatten wir genügend Zeit, die Kartons ins Auto zu trans­portieren. Aber ich war sowas von enttäuscht und meine Laune war das Ebenbild einer ausbrechenden Magmablase. Natürlich hatte ich geschimpft, und meine Freunde versuchten mich zu beruhigen. Ganz besonders Paola und Aurelia, obwohl wir uns erst seit fünf Minuten kannten. Aber ich konnte, und vor allem wollte ich mich nicht beruhigen, und habe das Verhalten der Security und die Entscheidung des Konzertver­anstalters natür­lich auf die gesamte Stadt München pauscha­lisiert. München war nie eine Stadt gewesen, die mich besonders angezogen hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich in der bayrischen Haupt­stadt immer zu Besuch war, wenn es geregnet hatte. Außerdem bin ich das absolute Gegenteil eines Bayern-Fans, wenn es um Fußball geht…

           

-Hoffentlich erinnert sich Eros nicht an mich

 und das Event in Mailand…

 Er war von meinem Vorhaben ja so begeistert gewesen.-

…und wieder kamen mir diese Sekunden aus dem Mailänder Studio in den Sinn… 

 

Eros »Gaetano, schau mal… 16000 erwarten uns davon in

          München!«

 

…und bei dem Gedanken, wie Eros sich damals darüber gefreut hatte, wurde ich nur noch umso wütender!

 

Ich »Aber wisst ihr was, ich teil diese sechzehntausend

       Poster auf,

       und dann nehme ich sie jetzt auf jedes andere Konzert

       mit, bis sie aufgebraucht sind.«

 

…versuchte ich mich mit diesem Gedanken zu trösten, doch die anderen fanden diese Idee gar nicht so schlecht. Ich persönlich habe diesen spontanen Gedanken zunächst nur aus Trotz geäußert. Doch im Nachhinein war ich dann doch sehr 
froh darüber, dass München eine von insgesamt zwei Städten gewesen war, welche mir auf meiner Tour meine Choreografie untersagt hatten. Die andere Stadt war Wien! 

 

Als wir dann die Poster im Auto verstaut hatten und um kurz nach 19 Uhr erneut in die Halle zurückgekehrt waren, stand uns von der Schlepperei der Schweiß auf der Stirn. Zudem waren Pino und ich sichtlich enttäuscht. Daniela hatte versucht, es zu verdrängen, da in einer Stunde das Konzert beginnen sollte, Fa­rina war absolut tiefenentspannt. Bei mir dauerte es noch ein paar Minuten länger, bis ich mich beruhigen konnte, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten ja alle meine Vorbereitungen für dieses Projekt hervorragend geklappt. Nur die Überraschung für Eros, meine wichtigste Aktion, die ich bis dahin geplant hatte… diese verdammten Münchener…

 

Angela Zagami, Ilaria Setticasi aus Italien und Suzy Vanderlinden aus Belgien hatten sich auch in München zum Start der Welttour getroffen. Und als ich Angela dann in meine Arme schließen konnte, ging es mir schon viel besser. So langsam füllte sich die Olympiahalle und vor uns thronte die neue Bühne, welche nun in Europa auf die Reise gehen sollte. Ein großes weißes Tuch, genau genommen ein halbrunder Vor­hang, ver­hüll­te die Bühne, die hellen Scheinwerfer strahlten ins Publikum hinein. Und hinter dem Vorhang, war ein großer, weißer Baum, genau genommen der Baum des Lebens zu er­ken­nen. Eros hatte sich genau diesen Baum auf seinen linken Oberarm tätowieren lassen. Farina und ich hatten hervorragende Plätze. Genau mittig in der dritten Reihe. Einer der Zuschauer, der auch schon beim Soundcheck mit dabei gewesen war, saß eine Reihe vor uns, 
und konnte die Entscheidung der Veran­stalter genauso wenig nachvollziehen wie wir. Nachdem ich ihm dann zwei Poster überreicht hatte, denn irgendwie habe ich dann doch so um die zwanzig davon mithinein­geschmuggelt, versank ich kurz in Gedanken, hatte noch mit Farina ein paar Worte gewechselt, und habe nicht mitbe­kommen, wie einige der Zuschauer um uns herum von der einen Sekunde auf die andere etwas aufgeregt wurden. Der Zuschauer vor mir, dem ich die zwei Plakate gege­ben habe, meinte dann noch zu mir…

                 

»Möchtest du den beiden jungen Zuschauern,

 die hier eben Platz genommen haben,

 nicht auch ein paar Poster geben?«       

 

…Ich griff zu den Postern, bevor ich realisiert habe, welche Zuschauer überhaupt gemeint waren. Vor mir hatte tat­sächlich Aurora Ramazzotti und ihr Verlobter Goffredo Cerza Platz genommen. Als ich dies in Bruchteilen einer Sekunde wahr­­genommen hatte, überkam mich ein plötzlicher Freuden­ausbruch. Und ich verlor ein wenig die Kontrolle über meine Zurückhaltung. So umarmte ich Aurora kurz von hinten, stellte mich ihr kurz vor, und wünschte den beiden viel Spaß. Sie hatte überhaupt nicht schroff reagiert, erschrak zwar ein wenig, aber lächelte und grüßte mich zurück. Goffredo war doch etwas weniger begeistert. Und dann überreichte ich Aurora die beiden Poster und genau in diesen Sekunden gingen in der Halle die Lichter aus, das Publikum begann zu kreischen, und das erste Konzert dieser Tour begann. Auf dem großen weißen Vorhang, welcher sich zu einer Leinwand transformierte, waren nun 
ein Weinberg und ein heran galoppierendes Pferd aus der Ferne zu erkennen, auf welchem Eros saß. Ein mitreißender Beat mit einem unglaublichen Bass als Grundlage, der den Hallenboden vibrieren ließ. Mir schossen umgehend wieder einmal die Trä­nen in die Augen. Endlich war es so weit… die Monate, Wochen und Tage gezählt… Endlich ging es WIEDER los, das lange Warten hatte ein Ende. Es war -Eros-Time-… die Welt-Tour sollte also nun beginnen. Und während Eros mit seinem Pferd auf der Leinwand auf uns zu galoppierte, begann die gesamte Halle im Takt dazu zu klatschen. Als ich meine Arme dazu nach oben riss, drehte sich Goffredo nochmal kurz zu mir um. Dann sah er mein Tattoo mit der Unterschrift von Eros auf meinem Unterarm, seinen Blicken nach war er etwas überrascht und musste schon zwei Mal hinsehen, dann machte er Aurora darauf aufmerksam und sie schoss umgehend mit ihrem Handy ein Foto von mir. Ich hatte das alles gar nicht mitbekommen, zu sehr war ich auf die Bühne konzentriert. Farina hatte mich erst darauf aufmerksam gemacht. Als Eros dann von seinem Pferd abge­stiegen war, fiel der Vorhang, und die Töne seiner ersten Song­auskopplung aus dem gleichnamigen neuen Album -Vita ce n’è- klangen durch die Olympiahalle… Im Hintergrund der Bühne war eine Leinwand zu erkennen, deren Form einem Teppich sehr ähnelte, denn diese Leinwand war begehbar, und erstreckte sich von der Bühnenrückwand hinunter weit über die rechte Seite des Bühnenbodens ein Stück weit bis ins Publikum hinein. Und zu jedem Song spielte sich darauf ein anderes spektakuläres Farbenspiel bzw. Bühnenbild ab.

 

Dieses Konzert war wie eine Befreiung gewesen… für mich, und gewiss für sehr viele andere Fans. Ich glaube nicht, dass dieses Gefühl ausschließlich uns Eros-Fans widerfährt. Grund­sätzlich aber doch denen, welche mit ihren fundamental wichtigen Leidenschaften bewegende Höhepunkte erleben. 




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EBOLI

 

Eboli war ein schöner Kurztrip von insgesamt nur fünf Tagen. 
Am 4. Dezember fuhr ich mittags in Augsburg ab und war 
um 6:00 Uhr des nächsten Vormittags in Bari.
Ich besuchte das Grab meines Vaters, war bei meiner Tante Rosa zum Essen eingeladen, und ging recht zeitig schlafen. Denn bereits um 
4:00 morgens, am 6. Dezember, holte mich Antonella Lassandro mit ihrem Auto hier in Ruvo ab. Gemeinsam ging es dann nach Eboli. Seit Jahren wünschen sich seine Fans aus Bari und aus ganz Apulien, wieder ein Konzert von ihm in der Region besuchen zu können. Daher war Eboli die beste Möglichkeit für viele seiner Anhänger aus dem Süden Italiens, ihn endlich mal wieder live zu erleben. Vielen Fans aus Apulien mangelt es an den finanziellen Mitteln, ein Konzert in Rom, Mailand, Taormina oder Verona zu besuchen. Eboli war das erste Konzert, auf dem ich Cosimo, den Ehemann von Rosa Girone, kennenlernen sollte. Wir verstanden uns auf Anhieb. Ein prima Junge… auch wenn er Inter-Fan ist, ich sehe darüber hinweg. Und auch Amalia Paradiso und ihre Tochter Marica, Francesco Giordano und viele andere Fans, aus sämtlichen Regionen Italiens, waren wieder ange­reist. Am frühen Nachmittag errichtete Dino seine Bude mit den Fanartikeln und im Anschluss daran wurden etliche Erin­nerungs­fotos geschossen. Es war ein feuchtkalter Dezembertag in Eboli. Passend zum Nikolaustag.
Aber die Stimmung unter uns Fans war hervorragend.

 

Ja, je länger die Tour andauerte, je öfter wir uns alle tra­fen, umso mehr fühlte es sich wirklich wie ein Familientreffen an. Natürlich wurde nicht nur über Eros gesprochen. Auch über die Familie, Job, Politik und Fußball. Ja, auch über Raul Bova 
und über Diletta Leotta und ähnliche Themen. Jeder von uns hat ein normales Leben, einen Alltag mit vielen Verpflich­tungen, und kleineren wie größeren Sorgen. Aber da gibt es auch die unter uns, die von Schicksalsschlägen geprägt sind, die Krank­heiten besiegt haben, oder immer noch gegen welcheankämpfen. Und genau für diese Fans ist Eros sehr oft eine tragende Säule ihrer Kraft. Eben fundamental wichtig. Um es mit meinen Wor­ten auszu­drücken, um die enorme Präsenz dieser Leidenschaft in unserem Leben auszu­drücken…

         

»Wenn ich in einem Alter von 82 Jahren sterbe,

 dann ist das Ok, aber ich wünsche mir,

 dass Eros mindestens 97 Jahre alt wird.

 Und dieser Wunsch ist alternativlos.«                   

 

…Da kommt mir eine Idee, wenn ich früher sterbe, also in einem Alter von 62 Jahren, dann ist Eros ja eventuell noch 
fit genug, um auf meiner Beerdigung singen zu können… Ok, zurück zum Wesentlichen. Eros hat mit all seinen Liedern, die 
er veröffentlicht hat, in den Herzen seiner Fans Welten an Emotio­nen erschaffen, deren Dimension das Unendliche er­reicht. Ein einfacher Junge aus einem Vorort von Rom…

   

…Geboren an den Grenzen der Peripherie

wo die Straßenbahn nicht mehr weiterfährt

wo das Lied volkstümlich ist

und es einfacher ist zu träumen

als der Realität ins Gesicht zu schauen…

 

…Eros ist einer von uns, der nie vergessen hat, wo er herkommt, ganz gleich wieviel Erfolg er hat. Und diese Poesie, diese Texte, seine Lieder, die er geschrieben hat, sie erzählen von diesem Leben da draußen, das so erbarmungslos zuschlagen kann. Aber er hat es immer wieder in all den Jahren geschafft, uns Menschen, seine Fans zu vereinen, zu berühren, zu moti­vieren und daran zu erinnern, das Aufgeben keine Option ist. Das nach jedem Gewitter die Sonne erneut strahlen wird. Durch diese Tatsache ist Eros über all die Jahre zu einem festen Bestandteil unseres Lebens geworden. Ich kann mir persönlich kein Leben ohne seine Musik vorstellen. Es wäre wie Suppe ohne Salz, wie die Ozeane ohne Fische, wie der Himalaya ohne Winde, wie der Himmel ohne Sterne, wie die Sixtinische Kapelle ohne die Fresken Michelangelos an der Gewölbedecke. In der Sprache von Daniele Serra und Daniele Tonello, aber auch um meine Gedanken in Worte zu fassen, schlicht und einfach… wie DAZN ohne Diletta Leotta.

 

Am folgenden Tag traf ich mich mit Cosimo und Rosa in Bari, gemeinsam verbrachten wir einen herrlichen Nachmittag 
in Torre a Mare. Es war ein denkwürdiger Nachmittag, der wiederum im Zeichen einer riesengroßen Fresserei stand. Ich hoffe inständig, dass dieses Lokal, die -Osteria del Porto­­- 2021 nach diesem verfluchten Jahr 2020 immer noch existiert. Wir schwelgten in Erinnerungen an ein ereignisreiches Jahr 2019, aber freuten uns auch auf die letzten drei Wochen im Dezember, denn nun kam das Grande Finale in Florenz und in Mailand. Und hierfür hatten wir noch einiges in Planung.


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